Unsere Konzeption

Das Team

Träger der Freien Schule Bergstraße ist der Verein Freie Bildung Bergstraße e.V. - eine Initiative engagierter Eltern und Pädagogen. Unser Ziel ist es, an der hessischen Bergstraße eine Bildungsstätte für unsere Kinder zu schaffen, in der freudiges, selbstbestimmtes Lernen möglich ist. 

Unser Antrieb 

Jedes Kind ist einzigartig und folgt somit seinem eigenen Entwicklungsplan. Unsere Auf­gabe als Erwachsene sehen wir darin, die Kinder zu unterstützen, ihren Glauben an ihren „inneren Kompass“ zu bewahren. Wir ermutigen sie, ihren eigenen Weg selbstbestimmt und selbstständig zu gehen. Jedes Kind trägt seine Begabung in sich - mit eigener Per­sönlichkeit und bereits angelegten Potenzialen. Unsere Schule wird für unsere Kinder ein Ort sein, an dem sie von fachlich kompetenten, authentischen und empathischen Menschen auf ihrem Lern- und Lebensweg begleitet werden.

Ziele & Inhalte

Zum Start 2022/23 ist eine Grundschule mit Förderstufe geplant. Die Erweiterung um die Sekundarstufe I ist nahtlos vorgesehen.

Bei unserer Konzeption orientieren wir uns an verschiedenen reformpädagogischen, soziokratischen Schulen, den Lehren von Montessori, Freinet und Wild sowie den Forschungen von Jesper Juul, Prof. Gerald Hüther, Dr. Herbert Renz-Polster und Remo Largo.

Wir sind eine soziokratisch organisierte Schule. Alle wichtigen Entscheidungen und Änderungen im Schulalltag werden daher immer mit allen betroffenen Personen mit Hilfe der soziokratischen Kreismethode besprochen. Ziel ist, eine gemeinschaftliche Entscheidung zu finden, gegen die niemand schwerwiegende begründete Einwände erhebt. Zu diesem Zweck kommt auch die gesamte Schulgemeinschaft in regelmäßigen Abständen zu einer Schulversammlung zusammen.

Lernende & Lehrende

An der Freien Schule Bergstraße lernen die Kinder sich selbst kennen und können sich frei entwickeln, um so ihre Potenziale voll zu entfalten. Begleitet und unterstützt werden sie dabei von Lernbegleiter*innen. Die Lerninhalte ergeben sich aus dem Rahmenlehrplan des Landes Hessen, aus regionalen und aktuellen gesellschaftlichen Themen, sowie aus den Interessen der Kinder und Erwachsenen. Den zeitlichen Rahmen bieten die Tages-,
Wochen- und Jahresstrukturen. 

Durch Lernangebote der Lernbegleiter*innen sowie von den Kindern selbst initiierten Lerninhalten kann sich jedes Kind im eigenen Tempo, zum richtigen Zeitpunkt - je nach Interesse und Kenntnisstand - einem selbst gewählten Thema widmen. Motiviert wird es durch Neugierde, Entdeckerlust, Spaß und dem Willen, etwas zu erlernen und anschlie­ßend zu beherrschen. Die Kinder dürfen sich über Erfolge freuen, aber auch scheitern, enttäuscht sein und an den Herausforderungen wachsen. So gestalten sie sich ihren eigenen Stundenplan aus Aufgaben, Projekten, Kursen, Experimenten, freiem Spiel und Selbststudium.

Lernangebote, Bewegung und Ruhephasen wechseln sich ab. Es wird allein, zu zweit, in kleinen oder großen Gruppen gearbeitet. Häufig sind die Lerninhalte themenbezogen und fächerübergreifend. Die Lernbegleiter*innen lernen mit und von den Kindern. Sie reagieren mit Begeisterung und Empathie auf die Bedürfnisse der Kinder, geben bei Bedarf neue Impulse und stehen bei Fragen zur Verfügung. Sie haben Vertrauen in jedes Kind, begegnen ihm auf Augenhöhe und übergeben ihm die Verantwortung für seine Ent­wicklung. Die Probleme und Argumente der Kinder werden ernst genommen. Erwachsene und Kinder sind gleichwertig. Eine gute Beziehung und Bindung zwischen den lernenden kleinen und großen Menschen sorgt für eine angenehme Lernatmosphäre - immer geprägt von gegenseitigem Respekt. 

Die vorbereiteten Lernräume bieten eine abwechslungsreiche Umgebung. In ihr finden die Kinder reichlich Materialien, die sie zu eigenständigem Lernen in verschiedensten Bereichen anregen. Es gibt Räume für ruhige Einzelarbeit, für Kleingruppen und für große Arbeitsgruppen. Die Kinder können frei entscheiden, in welchem Raum sie sich mit wem zu welchem Thema beschäftigen möchten.

An der Freien Schule Bergstraße darf jedes Kind es selbst sein. Es darf seine Bedürfnisse (z.B. Durst und Hunger, Entspannung, Bewegungsdrang, Selbstbestimmung, Kom­munikation, etc.) erspüren und danach handeln, solange keine Rechte anderer verletzt werden.

In altersgemischten heterogenen Gruppen (Geschlecht, Herkunft, Unterstützungsbedarf, Religion etc.) können die Kinder im Umfeld der menschlichen Vielfalt von und miteinander lernen. Durch das unterschiedliche Alter der Kinder, die unterschiedlichen Interessen und Stärken, kann jedes Kind mal Lehrer und mal Schüler sein. Das festigt das Wissen des Lehrenden und stärkt dessen Selbstbewusstsein. Das Kind, das in dem Moment der Schüler ist, profitiert von den Erfahrungen des anderen und lernt sogar besser als von einem Erwachsenen, da sich Kinder in ihrem Denken und in ihrer Sprache näher sind. Der Zusammenhalt und das Wohlgefühl in der Gruppe werden dadurch gestärkt. Die Heterogenität der Gruppe wird als Mehrwert erfahren.

Hausaufgaben gibt es bei uns nicht. Die Nachmittage und Wochenenden stehen der freien Persönlichkeitsentfaltung zur Verfügung. Es steht aber jedem Kind frei, angefangene Aufgaben zu Hause zu beenden, sowie Fragestellungen aus dem Alltag mit in die Schule zu bringen. Unsere Schule soll die Kinder auf das Leben vorbereiten. Daher begrüßen wir es, in der Schule reale Probleme, anstatt fiktiver Aufgaben zu lösen.

Maria Montessori hat bereits vor über 100 Jahren herausgearbeitet, dass das Spiel die Arbeit des Kindes ist. Da keiner vorhersagen kann, welches Wissen zukünftig sinnvoll oder notwendig sein wird, steht die Freude am Lernen im Vordergrund, sowie die Möglichkeit, sich neue Kompetenzen anzueignen. Die Kreativität bei der Lösungsfindung ist ebenso wie der Spaß beim Lernen zu erhalten und zu fördern. Dazu gehört auch ein fehlerfreundlicher Umgang mit Leistungen. Bewertungen und Vergleiche mittels Klausuren und Benotungen gibt es an unserer Schule nicht. Stattdessen schaffen wir unseren Kindern eine Umgebung, in der sie ihre Potenziale frei entfalten und sich ihre natürliche Freude am Lernen erhalten können! 

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